NdK 2015 – vorgestellt: Anke Laufer, ehemaliges Gohliser Wannenbad

Wer steckt eigentlich hinter den Standorten? Wer sind diese KünstlerInnen, die in der Georg-Schumann-Straße ausstellen wollen? Wir sind neugierig und haben nachgefragt und wollen euch in diesem Jahr nicht nur einzelne Ausstellungen und Programmpunkte präsentieren, sondern auch zeigen, wer hinter der Nacht der Kunst ganz persönlich steckt. Diesmal habe ich mich einfach selbstbefragt: Anke Laufer im Gespräch mit Anke Laufer, Organisatorin, Standort: ehemaliges Gohliser Wannenbad, Georg-Schumann-Straße 116 Hinterhaus.

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Als ich noch in Connewitz auf alten Sofas herumlungerte…  Foto: Mathias Baudenbacher

Was machst du da eigentlich?

Seltener auf dem Sofa herumliegen, stattdessen…

  • Gedanken um: Öffentlichkeitsarbeit, Genehmigungen, Finanzierung, NdK-Projekte.
  • Buchstaben und Satzzeichen aneinanderreihen, und zwar für: Förderanträge, Protokolle, Beiträge auf der Internetseite, facebook-Posts und jede Menge Mails.
  • Telefonieren und sich treffen mit: Beteiligten, SachbearbeiterInnen von Ämtern und Stiftungen, JournalistInnen.
  • Und sonst so: Postkartenverteilen, Plakate aufhängen, Aufsteller basteln, Fotos für facebook machen, mich freuen, mich ärgern…

Und wie bist du dazu gekommen?
Dazugekommen bin ich durch den Wunsch, mich in meiner zukünftigen Nachbarschaft, der Georg-Schumann-Straße, einzubringen und nicht nur im Hinterhof an altem Gemäuer herumzuwerkeln. Mein Freund ist im Magistralenrat, nur diskutieren war und ist nicht mein Ding und dann wurden da noch helfende Hände für die Nacht der Kunst gesucht…

Seit wann bist du bei der Nacht der Kunst dabei?
Seit 2012, diese NdK ist also meine 4. – insgesamt habe ich 2/3 der bisherigen NdK-Geschichte miterlebt.

Welches Erlebnis verbindest du besonders mit der Nacht der Kunst?
2012 steckten wir mitten in den Bauarbeiten, um möglichst schnell in das Hinterhaus GSS 116 einziehen zu können. Eigentlich wollten wir gar nicht teilnehmen, da wir nicht absehen konnten, ob wir im Wannenbad vor lauter Baumaterialien auch noch Platz für Kunst hätten. Dann herrschte plötzlich Standortnotstand, wir hatten das alte Parkett aus einer Leutzscher Villa, das Wohnzimmerfußboden werden sollte, anderweitig untergebracht und zack waren wir mit dabei…
Wir saßen mit den ausstellenden Künstlern Günter Meinl und Volkmar Thorandt gemütlich im Hof als plötzlich ein ältere Frau sichtlich ergriffen das Wannenbad in Augenschein nahm. Wie sich herausstellte war es die Enkelin bzw. Nichte der Handschuhmacher, die im vorderen Gebäudeteil über 60 Jahre lang gelebt haben. Oben wurde gewohnt, unten gearbeitet. Seitdem haben wir regelmäßig Kontakt, gerade zur Nacht der Kunst, denn Jutta Schmidt ist Hobbymalerin und stellt seit 2013 jedes Jahr in der ehemaligen Handschuhmacherei aus.

Dein persönlicher Tipp für Besucher der NdK:
Fahrrad mitnehmen, nicht alles anschauen wollen und die Gelegenheit zum Gespräch mit KünstlerInnen und den Leuten vor Ort nutzen.

Die Georg-Schumann-Straße in drei Sätzen/oder drei Worten, wie würdest du sie beschreiben?
In Veränderung begriffen.

(D)ein besonderer Ort in der GSS?
Kein Ort, sondern abends der Blick stadtauswärts gen Sonnenuntergang.

Was planst du zur NdK 2015?
Nicht zu nervös bei der Eröffnungsfeier zu sein und mehr als nur den persönlichen Standort zu erleben. Da wir in diesem Jahr eine große Wannenbadtruppe sein werden, inkl. meiner Familie, die uns immer tatkräftig unterstützt, bin ich da guter Dinge.

Das Programm im Wannenbad:

  • Alrun Tauche, Aquarell
  • Jutta Schmidt, Malerei
  • Johannes Franke, „Ghosts“, Fotografie
  • Nacht der Kunst-Projekt: „Zuhause in der Georg-Schumann-Straße. Bewohner im Porträt“ Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Lebenswege von Bewohnern der Georg-Schumann-Straße, die interviewt und fotografisch proträtiert werden.
  • Ausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Hinterhofgebäudes
  • Lesungen: Autorin Birgitta Hennig stellt ihre Krimis vor.
  • Konzert mit Max Polter und Stefan Theisges, 19:30 und 21:30 Uhr