Archiv des Autors: cronjob

Impressionen einer Nacht in der Georg-Schumann-Straße

53 Standorte, 120 Künstler, über 7000  Besucher und grandioses Spätsommerwetter- schöner kann ein Abend nicht sein. Viele Freisitze, Ausstellungen in Durchfahrten und Straßenmusik – sorgten für soviel Leben wie es die Georg-Schumann-Straße schon lange nicht mehr gesehen hat. Hier einige Eindrücke dieses wunderbaren Abends:

NdK 2016 – eine Skulptur für die Georg-Schumann-Str.

Warum man morgen in der Georg-Schumann-Straße vorbeischauen sollte, verraten diese Bilder aus Christoph Hundhammers Atelier im Blockstellwerk Elsteraue.
In den letzten Wochen entstand hier die Skulptur „Holofernes“, die ab dem 3. September für erstmal eine Woche auf der Freifläche Lützowstraße Ecke Georg-Schumann-Straße zu sehen ist.
Morgen ab 18 Uhr ist Christoph Hundhammer vor Ort und lädt zum Gespräch über seine Arbeit en.

Vielen Dank an Christoph für diesen fotografischen Einblick in den Entstehungsprozess der Skulptur.

d4 d4-2 d5-2 d5-5 d5-8

Freitagsfoto – von der Qualität des Aufenthalts…

Es ist mal wieder Samstag – höchste Zeit für das Freitagsfoto. Zwischen Standort- und Künstlerzusammenführung und Leerstandsjonglage mit 7-8 Bällen, jedes Jahr kommt ein Ball hinzu, hat sich das Freitagsfoto jetzt doch noch reindrängeln können…

Diesmal handelt es sich um ein nächtliches Suchbild. Es hat sich nämlich ein wenig von der berühmten „Aufenthaltsqualität“ eingeschlichen, die immer wieder vermisst wird. Wenn sich die Straße leert, gibt es plötzlich Menschen, die draußen sitzen wollen. Ein Freisitz kurz vor der Lindenthaler Straße an einer Straßenbahnhaltestelle. Wie konnte denn das passieren?

Exif_JPEG_PICTURE

Foto: Simone Scharte

Nacht der Kunst 2016 – Christoph Hundhammer im Gespräch

Christoph Hundhammer setzt eins von insgesamt drei Nacht der Kunst-Projekten um. Im Gespräch mit Alrun Tauché, die die Projekte kuratorisch begleitet, stellt er seine Pläne vor.

1. Warum nimmst du an der Nacht der Kunst teil?
Ich mag den Ursprungsgedanken dieser Veranstaltung „Alle Kunst auf die Straße für eine Nacht und alle zusammen“. So oder so ähnlich hat Herr Poznanski es vor ca 6 Jahren formuliert und gefragt, ob wir dabei sind. Wir, das waren ein Dutzend Leute, die auf die eine oder andere Art mit dem Heinrich-Budde-Haus verbunden waren.

2. Welche Assoziationen verbindest du mit dem Thema Gewalt und Straße und wie setzt du es künstlerisch um?
Die zunehmende Gewalt, die wir gegenwärtig auf unseren Straßen erleben, entsteht nicht im luftleeren Raum. Sie ist ein Ausläufer der großen Verwerfungen in der Welt, des Kampfes von arm gegen reich, der Neuaufteilung von Machtgefügen.
Die Geschichte von Judith und Holofernes und ihre Interpretationen von Donatello, Caravaggio
bis zu Gustaf Klimt finde ich in diesen Zusammenhang spannend, da sie für unser Selbstverständnis von Gewalt, für die Gewalt in unserer Kultur und in unseren Köpfen Beispiele sind. Es sind die immer gleichen Fragen, die mich dabei umtreiben und die in dieser Geschichte aufscheinen: Wann ist Gewalt gerechtfertigt ? Wie wird sie gerechtfertigt ? Wie wird sie instrumentalisiert? Wann wird man schuldig ?

3. Welchen Charakter wird das Kunstwerk haben und welche Emotionen soll es hervorrufen? (Bilder, Objekte, Symbole, Mythologie?)
Ich will, daß das Werk etwas Starkes hat, etwas Erotisches – etwas, was man haben will. Er, Holofernes, ist ein schöner Mann, er hätte sie, Judith, glücklich machen können.
Doch er marschiert auf seinem verirrten Weg bis zum bitteren Ende. Was bleibt? Zerstörung, Bruchstücke, Fragmente, die Deutungen erzwingen, aber auch offen läst.

4. Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Auswahl des Materials und der zu verwirklichenden Idee? Wie ist der Entstehungsprozeß dieser Skulptur?
Eigentlich sehe ich das Werk als bemalte Bronzefigur nach einen Holzmodell. Dem Rahmen ist geschuldet, daß es eine Holzskulptur wird. Sie soll ja temporär aufgestellt werden und muß transportabel bleiben.
Was ich mir vorstellen kann, ist das Holz zu kalken. Dadurch entsteht an trockenen Tagen ein mamorhafter Eindruck, der sich ganz gut mit dem Gedanken des Fragments oder Splitters aus vergangenen Zeiten deckt.
Doch letztlich sieht man erst beim Arbeiten mit dem Material, wie die Dinge sich fügen und  sich entwickeln.

Christoph Hundhammer, dort wo viele seiner Skulpturen entstehen: Im Blockstellwerk Elsteraue, Foto: Alrun Tauché

Christoph Hundhammer, dort wo viele seiner Skulpturen entstehen: Im Blockstellwerk Elsteraue, Foto: Alrun Tauché

 

Freitagsfoto – Verkaterte Möpse

Was man nicht alles so sieht auf der Georg-Schumann-Straße: Verkaterte Möpse, die die maunzenden Katzen mit einem Stützbier vertreiben wollen und Graffitisprayer, die mit viel Gespür für ihre Umgebung ihre Tags hinterlassen…

Foto: Simone Scharte

Foto: Simone Scharte